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Die Unterhaltung der Weichen, Wege und Eisenbahn-
gebäude, sowie die Bedienung der Weichen und
Barrieren,
Bearbeitet von
E «I. Sonne,
Baurath, Professor am Grossherzogi. Polytechnikum zu Darmstadt.
Vorbemerkung. — In diesem Capitel sind behandelt
(§
(§
(§
(§
1-
4)
5)
0)
•3) die Unterhaltung; lind
Bedienung
der Weichen u. s. w.
die Unterhaltung der Ueberfahrten und die Bedienung der Barrieren;
die Unterhaltung der Entwässerungsanlagen und der Wege;
die Unterhaltung der Eisenbahngebäude.
Anhangsweise sind im § 7 einige Bemerkungen über Verbrauch von Beleuch-
tungsmaterial und über die Controlirung dieses Verbrauchs beigefügt.
$ 1. Inanspruchnahme des Oberbaues der Weichen, Drehscheiben und
Schiebebühnen. — Die Schwierigkeiten der Unterhaltung der Weichen, Drehscheiben,
Schiebebühnen u. s, w. erwachsen einerseits daraus, dass diese Theile einer erhöhten
Inanspruchnahme im Vergleich mit dem Oberbau der freien Bahn ausgesetzt sind und
andererseits aus den hohen Anforderungen, welche man an die bezeichneten Con-
structionen in Bezug auf genaue Lage und Dienstlähigkeit stellen muss. Einen ähn-
lichen Gang wie im vorhergehenden Capitel befolgend untersuchen wir zunächst jene
Inanspruchnahme.
In verticaler
Rieh t u ng
entstehen verstärkte Pressungen und Stösse na-
mentlich bei den Herzstücken und in geringerem Grade bei den Weichen durch die
eigentümliche Form dieser Theile. Dieselbe bringt es mit sich, dass beim Befahren
der Ausweichungen verschiedene Male die äusseren Theile der Radreifen mit den
Schienen in Berührung und zum Tragen kommen. Eine richtige Profilirung der
Weichenschienen und der Herzstücke vorausgesetzt erwachsen hieraus zwar besondere
Inanspruchnahmen nicht, so lange die Radreifen neu sind; bei alten, ausgelaufenen
Radreifen aber entsteht unvermeidlicher Weise eine plötzliche Senkung der Räder,
sobald die äussern Theile der Radreifen aufhören zu tragen und deren mittlere Par-
tien wieder zur Wirkung kommen. Merkliche verticale Stösse sind die Folge hiervon.
