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Kosten der Zugkraft, Brennmaterial verbrauch, Kohien-
und Oel-Prämien, Leistungen der Locomotiven, Dauer
derselben, Reservemaschinen.
Bearbeitet von
G e o r g M e y e r,
Königl. Maschinenmeister der Niedersclilesisch-Märkischen Eisenbahn zu Berlin.
§ 1. Allgemeines über Kosten der Zugkraft. — Einen nicht unerheblichen
Theil der Betriebs-Ausgaben der Eisenbahnen bilden die Kosten der Zugkraft.
Dieselben setzen sich zusammen:
1) Aus den Kosten der allgemeinen Verwaltung (Direction, höhere Maschi-
nenbeamte, Bureaubeamte);
2) Kosten des Locornotivpersonals;
3) Amortisation und Verzinsung des Capitals für Beschallung der erforderlichen
Locomotiven und Tender;
4) Unterhaltung der Locomotiven und Tender (Reparaturkosteil, Putzen der
Maschinen);
5) Kohlen und Schmierverbrauch der Locomotiven und Tender;
6) Wasserverbrauch der Locomotiven;
7 Anlage und Reparaturkosten der Wasserstationen, Drehscheiben, Locomo-
tivsclmppen, Löschgruben, Kohlenladebühnen.
Die Gesannntkosten der Zugkraft werden im Allgemeinen desto grösser, je
starker die Steigungen der betreffenden Bahnstrecke sind, da zunächst, um eine be-
stimmte Last zu befördern, mehr Locomotiven, resp. mehr Züge fahren müssen.
Ferner gebrauchen die Locomotiven bei stärkeren Steigungen mehr Kohlen,
da nur bei solchen Steigungen, welche nic]p grösser als der Widerstandscoefficient
des ganzen Zuges sind, die mehr verbrauchte Zugkraft bei der entgegengesetzten
Fahrtrichtung wieder gewonnen wird, vorausgesetzt hierbei, dass in beiden Richtungen
gleiche Gewichte befördert werden.
Bei stärkeren Steigungen sind gewöhnlich auch stärkere Curven vorhanden
und werden durch letztere ebenfalls ein Mehrverbrauch an Kohle sowie auch grösserer
Reparaturkosten bedingt.
Die Kosten für Reparatur der Locomotiven und Tender, sowie für das erfor-
derliche Eeuerungsmaterial bilden die verhältnissmässig grössten Theile der Gesammt-
kosten der Zugkraft.
