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1 cm

Bethmann
Metzler
Goll
Schönemann
Heyder
Grunelius
SIEBENTER ABSCHNITT.
DIE
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FRANKFURTER BANKHÄUSER
VON 1748—1792.
§ 68. Das Bankhaus Gebrüder Bethmann,
vormals Jakob Adami.
Seit dem Zeitalter der Fugger hat kein deutsches Bankhaus solche Bedeutung
erlangt und solche Reiclitümer erworben, wie dasjenige der Gebrüder Bethmann.*)
Es war das erste, welches wieder mit Millionen arbeitete. Bis zum märchenhaften
Aufstieg der fünf Brüder Rothschild nach Napoleons Sturze galt es und war es
das erste und reichste Bankhaus Deutschlands und hat siel» auch nach dem Auf-
kommen der großen Aktienbanken wenigstens seine führende Stellung als erstes
christliches Frankfurter Privatbankhaus bis zum heutigen Tage zu wahren gewußt.
Ihm gebührt namentlich das unbestreitbare Verdienst, die von ihm eingeführten
kaiserlichen Anlehen durch Zerlegung in Partialobligationen zu 1000 Gulden handels-
und börsenfähig gemacht und durch seine großen in- und ausländischen Emissionen
die Frankfurter Börse, die bisher im wesentlichen eine Wechselbörse gewesen war,
zugleich zu einer Effektenbörse von internationaler Bedeutung entwickelt zu haben.
Als Mayer Amschel Rothschild im Jahre 1802 seine erste Anleihe herausbrachte,
war diese Entwicklung bereits ein vollendetes Ereignis.
Abgesehen von ihren außerordentlichen finanziellen Erfolgen haben die Brüder
Johann Philipp und Simon Moritz Bethmann bei ihrem unermüdlichen Fleiße, ihrer
*) Heinrich Palmann, Simon Moritz von Bethmann und seine Vorfahren, 1898. — Dr. A.
Dietz, Frankfurter Geld- und Börsengeschäfte, in der Festnummer des Frankfurter „Aktionär“
vom 3. Januar 1904. — Geschichte der Handelskammer, 1908, S. 1091—1097.
